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Das Kriegsende in Grünbach

Deutsche Flüchtlinge mit Pferdewägen am Ende des Zweiten Weltkrieges. (Foto: Bundesarchiv)

Eine Chronik über das Kriegsende im Frühjahr 1945 in der Gemeinde Grünbach. Wenn ein Wort diese Zeitspanne am Besten beschreibt so ist es: „Turbulent“. Die folgenden Aufzeichnungen veranschaulichen die chaotische Auflösung der Deutschen Wehrmacht im Bezirk Freistadt, die tragische Flucht und das furchtbare Leid der tausenden Flüchtlinge sowie die harte Zeit der sowjetrussischen Besatzung.


19. Jänner 1945

„Die in Oberrauchenödt wohnhafte Anna Pawlowsky wird in Wien angeklagt. Sie hat das Attentat auf den Führer mit folgenden Worten gutgeheißen: „Wann’s ihn auch jetzt nicht erwischt hat, den Gauner, einmal wird es ihn schon erwischen. Der Krieg wäre wenigstens aus, sonst geht ja ohnehin kein Ende heraus. Er (der Führer) will ja noch 10 Jahre Krieg führen, er hält es ja leicht aus, er braucht ja den Schädel nicht hinhalten.“

Steinmaßl, Hakenkreuz

1. Februar 1945

„Ortsgruppenleiter Franz Pirklbauer, der durch die ganzen Jahre hindurch der Schule und der Lehrerschaft sehr feindlich gesinnt war und wiederholt Anzeigen bei der Kreisleitung, beim Reichsschulrat und bei der Gauleitung machte, machte auch hier wieder die größten Schwierigkeiten, sodass es bald am Raum gescheitert wäre. Dem Ortsgruppenleiter schien auf einmal die Parteikanzlei zu klein! Sie war ebenerdig 1. Tür links, ehemals die Oberlehrerküche, jetzt die Schulküche. Das kleine Klassenzimmer im 1. Stock sollte Parteikanzlei werden. Schulrat Radler setzte aber hier auch die Interessen der Schule durch.“

Schulchronik Grünbach

3. Februar 1945

„Am 3. Februar kam der erste Transport von Flüchtlingen aus Oberschlesien. Diese wurde im neuen Schulgebäude untergebracht – ca. 70 Personen. In den folgenden Wochen kamen noch mehrere Flüchtlingstransporte, die zum Teil auch vorübergehend im Schulhaus einquartiert waren. Im ganzen Gemeindegebiet fanden Hunderte von Flüchtlingen Aufnahme.

Die Klassenzimmer mussten geräumt werden. Die Schulbänke, Kästen und Schreibtische wurden auf den Schuldachboden verstaut. Das Inventar wurde im Lehrmittelzimmer untergebracht.“

Schulchronik Grünbach

27. Februar 1945

„Ein gewisser Larndorfer, Bauer aus Labach, Pfr. Rainbach, erschien mit dem hiesigen Bauernführer im Pfarramte mit der Absicht, den Pfarrhof besichtigen zu wollen, da ihm dieser zum Ankauf angeboten wurde, weil sein Bauernhof zu militärischen Zwecken verwendet werden sollte und er auf diese Art Entschädigung finden sollte.

Tags darauf wurde der Pfarrhof von einem Ingenieur besichtigt, zwecks dieser Absicht. Er sagte: Das Pfarramt möge mit dem künftigen Besitzer wegen Wohnungsverhältnisse einen Mietvertrag abschließen. Die Kündigung des laufenden Miet- und Pachtvertrages, dessen Miete bereits für das Jahr 1945 bezahlt ist, dürfte ehestens erfolgen. Die Räumung des Pfarrhofes und Unterbringung des Inventars wird natürlich große Schwierigkeiten bereiten, auch die Festlegung einen fixen Wohnung und was alles sich daraus noch ergibt.“

Steinmaßl, Hakenkreuz

2. März 1945

„Im März musste auf Betreiben des Ortsgruppenleiters Pirklbauer und des Propagandaleiters Klepatsch trotz ausdrücklichen Verbotes des Landesschulrates auch das Lehrmittelzimmer geräumt werden. Das Mobiliar und die Lehrmittel wurden zum Teil auf dem Gang des Pfarrhauses, zum Teil auf den Schuldachboden untergebracht.

Die Betreuung der Flüchtlinge oblag den Lehrkräften.

Am 1. März konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden. Da das neue Schulgebäude noch von den Flüchtlingen besetzt war und daher nur das alte Schulgebäude zur Verfügung stand, konnte nur der 1. Bis 4. Schulstufe, und diesen nur halbtägig, der Unterricht erteilt werden.“

Schulchronik Grünbach

Acht bis zehn amerikanische Panzer kommen über Rainbach, Lichtenau und Prendt nach Windhaag. Im Ort werden sofort weiße Fahnen gehisst. Die Amerikaner suchen nach Waffen. Um 17.00 Uhr verlassen sie wieder den Ort. Die Arbeitsdienstler, die sich hier aufgehalten haben, nehmen sie auf ihren Panzern mit.

6. Mai 1945

Merl, Besatzungszeit

7. Mai 1945

„Unterdessen kommen auch schon die Russen daher und großer Schrecken breitet sich in der Bevölkerung aus. Es war gerade ½ 9 Uhr abends, die Maiandacht hat gerade begonnen, als die Russen in Grünbach eindrangen und sogleich auch den Pfarrhof und die Pfarrkanzlei besetzten. Es herrschte wilde Verwirrung im Pfarrhof, die Russen verlangten sogleich die Schlüssel für die Pfarrkanzlei und niemand konnte ihn finden, der Schreiber dieser Zeilen hörte die Schüsse in die Kirche hinüber. Der Schrecken wurde noch vermehr, aber Gott sei Dank wurde niemand erschossen. Da die Russen keinen Schlüssel hatten, wurde die Pfarrkanzlei aufgesprengt und die Besatzung nahm auf drei Tage Posten vor der Kanzlei, die sie sogleich in einen Speisesaal verwandelte. Das Hauspersonal musste ihnen kochen. Sie ließen es sich sehr gut gehen. Aus dem Keller holten sie sich den Most, nicht in Krügeln sondern in Kübeln. Fast alle Häuser in Grünbach wurden von der Besatzung beansprucht. Es waren ca. 500 Mann.

Pfarrchronik Grünbach

10. Mai 1945

Der Chronist der Pfarrchronik von Grünbach berichtet vom Kriegsende 1945 (wurde erst nach dem Mai 1945 geschrieben)

„Das Jahr 1945 war das Jahr des Zusammenbruchs des Dritten Reiches und des namenlosen Elends.

Grünbach, dass sonst nicht viel vom Elend des Krieges sah, lernte erst am Ende die Schrecken des Krieges kennen. Die 6. Armee hatte den Befehl erhalten, sich bis nach Freistadt zu flüchten und sich dann den Amerikanern zu ergeben. Das wurde dem Mühlviertel zum großen Verhängnis. Obwohl das Mühlviertel unter amerikanischer Oberhoheit stand, wurde den Russen das Recht zugesprochen, der fliehenden deutschen Armee Waffen und Ausrüstung als Beute abzunehmen. Die Folgen davon waren, dass auch das Mühlviertel zum Kriegsschauplatz wurde. In Freistadt und Grünbach wurde zwar nicht mehr gekämpft, aber die Deutschen entledigten sich in wilder Flucht allen Kriegsgerätes, das sie auch noch zerstörten, sodass die ganze Gegen das Bild einer großen verlorenen Schlacht bot. Straßen, Wiesen und Felder waren übersät von zerstörten Fahrzeugen und Lastkraftwagen, sodass aller Verkehr stockte. Flüchtlinge aus allen Nationen suchten Zuflucht und Unterkunft. Der Pfarrhof selbst beherbergte deutsche Soldaten und fünf geflüchtete Familien, darunter auch eine Priesterfamilie aus Polen. Es war dies die Familie des Hochw. Herrn Dechant Basilius Holowinsky, der in der Nähe von Lemberg beheimatet war. Er wurde in Russland zum Tode verurteilt und konnte im Augenblick der Hinrichtung flüchten, weil eine in der Nähe eingeschlagene Granate große Verwirrung stiftete. So entging er dem sicheren Tode glücklich.

Pfarrchronik Grünbach

11. Mai 1945

„In der Nacht vom 11. Auf 12. Mai stießen starke russische Verbände bis Grünbach vor und besetzten es. Zu Kampfhandlungen kam es in unserem Gebiet nicht mehr.“

Schulchronik Grünbach

28. Mai 1945

„Philomena Tischberger (28 Jahre) wurde um halb neun am Vormittag von russischen Soldaten, die plündernd in der Gegend herumzogen, vor ihrem Haus in Schlag durch mehrere Schüsse ermordet. Sie starb tags darauf an ihren schweren Verletzungen.“

Sammlung Affenzeller

1. August 1945

„Am 1. August erhielt Grünbach eine bis 15. Dezember dauernde russische Besatzung von ungefähr 300 Mann.“

Schulchronik Grünbach

17. August 1945

„Der alte Simbauer wurde heute Nacht von den Russen misshandelt und seine Tochter Resi angeschossen. Die Tochter wurde in das Behelfskrankenhaus Freistadt gebracht.“

Schulchronik Grünbach

22. September 1945

„Um 22.30 Uhr kamen vier russische Soldaten zum Bauern Josef Pilgerstorfer in Helbetschlag 16 und verlangten Einlass. Weil ihnen nicht gleich geöffnet wurde, schlugen sie mit dem Gewehrkolben so heftig an die Haustür, dass der Bauer, in Sorge, sie würden die Tür zertrümmern, öffnete. Sofort schlugen die Soldaten den Bauern mehrmals ins Gesicht und durch einen Gewehrschuss verletzten sie ihn an der Schulter so schwer, dass er zu Boden stürzte und nicht mehr aufstehen konnte. Die Hausleute alarmierten die Nachbarn, die rasch zum Bauern kamen, worauf sich die Russen schnell entfernten. Der Bauer musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Bäuerin Anna Pilgerstorfer erkannte einen der russischen Soldaten, der sich öfters im Hause aufgehalten hatte, und meldeten den Vorfall der russischen Ortskommandantur. Dadurch konnte der Soldat, der den Bauern durch einen Gewehrkolben verletzt hatte, ermittelt werden. Angeblich wurde der Soldat sofort verhaftet und dem russischen Militärgericht überstellt.“

Renoldner

16. Dezember 1945

Herrn Schweizer, Wagnermeister und Rahmfuhrmann in Lichtenau, wurden in der Nacht vom 16. auf den 17. d. M. ein Paar Pferde aus dem Stall gestohlen. Die Spur wurde im Schnee nach Grünbach verfolgt…

Echo der Heimat

Aus: Fritz Fellner, Das Mühlviertel 1945 – Eine Chronik Tag für Tag, 1995.

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