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Jugend im Krieg

Kam. Konrad Scherb
(22.11.1929 – 5.10.2010)

Aus dem Leben von Scherb Konrad, Lichtenau 53
Niedergeschrieben in Lichtenau am 4. Februar 2003
Mitglied des OÖKB Grünbach seit 1. Jänner 1968
geboren am 22. November 1929
verstorben am 5. Oktober 2010

Am 22. November 1929 bin ich als fünftes von neun Kindern geboren. Wir waren eine Großfamilie, mein ältester Bruder Franz ist 1922 geboren. Ich möchte hier etwas zurückschauen. Mein Vater ist 1891 geboren und war vorerst beim Nachbar Fischerlehner als Knecht beschäftigt. im Jahre 1912 musste er zum Militär nach Wels zum Dragonerregiment Nr. 4 einrücken. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, musste er an sämtlichen Fronten in Italien, Serbien und auch Russland kämpfen. Ein Jahr nach Kriegsende, 1919, kehrte er aus der Gefangenschaft heim und übernahm den elterlichen Hof.

1921 heiratete er unsere Mutter. Sie stammte aus Unterwald 16, Gemeinde Windhaag, aus einem kleinen Bauernhaus und wurde 1894 geboren.

Mein ältester Bruder Franz war anfangs zuhause und kam 1936 zu einem Bauern nach Grub bei St. Oswald. Ein Jahr später kam er zu einem Bauern in Wallsee in Niederösterreich.

Als 1939 der Zweite Weltkrieg kam, musste auch er einrücken. Franz wurde zur deutschen Luftwaffe einberufen und dort als Bordfunker und Bordmechaniker eingesetzt.

Meine älteste Schwester wurde 1923 geboren und war bis zu ihrer Hochzeit 1948 als Magd zuhause. Sie heiratete Josef Winklehner vulgo Gusner aus Apfoltern 6.

Der zweite Bruder Johann wurde 1926 geboren und kam nach der Schule als Lehrling nach Freistadt in das Kaufhaus Kosar, ein Geschäft neben dem Böhmertor. Während seiner Zeit als Lehrling musste er mit 16 Jahren zur deutschen Wehrmacht einrücken. Zuerst war er bei der RAD-Fliegerabwehr. Im Jahr 1943 kam er zur Wehrmacht und wurde der 1. Panzerdivision zugeteilt. Für ihn ging es nach Russland, wo er dann am Rückzug in Ungarn am Plattensee bei Polgardi gefallen ist. Ein Kriegskamerad aus Gmunden erzählte mir, als ich ihn besuchte, dass er von einem russischen Scharfschützen erschossen worden sei. In seinem letzten Brief schrieb er uns:

„Meine lieben Eltern und Geschwister!
Vor allem einmal recht herzliche Grüße.
Ich hatte jetzt immer schlechte Gelegenheit zum schreiben und es wird wahrscheinlich weiterhin so sein, drum keine Angst, wenn ich länger Zeit nicht schreibe.
Wir sind jetzt alle Tage fest marschiert, sogar mit dem Glück, dass es immer der Heimat näher geht.
Nun wie geht es euch immer, seid ihr alle gesund, was auch bei mir ist und es geht mir auch sehr gut.
Und nochmals recht viele Grüße, ich habe jetzt nicht mehr Zeit zum schreiben, nächstes Mal wieder mehr.
Euer Sohn Hansl“

Meine zweite Schwester Stefanie ist 1928 geboren und leider bereits im Alter von sechs Wochen an der Fraisen, ein sogenanntes „Kinderbettfieber“, gestorben.

1931 kam mein kleiner Bruder Emil zur Welt. Er lebte unter keinem guten Stern und war der jüngste von uns vier Buben. Er sollte später Hoferbe werden und ging auch mit uns Älteren zur Schule nach Grünbach und arbeitete später als Landarbeiter zuhause. Emil war ein sehr geschickter Bursche und fleißiger Arbeiter. Er konnte sehr gut mit der Sense mähen und beherrschte hervorragend das Dengeln der Sense.

Nach meiner angefangenen Lehre im Jahre 1944 klagte mein Meister über eine Verkühlung, welche sich leider als Lungenentzündung herausstellte und für ihn den Tod bedeutete. Da wir damals fast zwei Meter Schnee hatten und es über Nach nochmals einen Meter schneite, wurde das Dach von Meister Hinum eingedrückt und es drang Wasser durch die Decke in sein Schlafzimmer. Er musste in ein anderes Zimmer umgebettet werden, aber da war es schon zu spät, denn damals gab es noch kein Penicilin. Er verstarb schließlich am 4. April 1944.

Meine schöne angefangene Lehre war nun schon wieder zu Ende. Da gingen aber eines Tages mein Vater und ich nach Freistadt zum Tischlermeister Josef Wögerer. Dort konnte ich dann meine Lehre zu Ende führen. Meister Wögerer war eine sehr guter und braver Meister. Wir hatten damals schon alle nötigen Maschinen. Nur die Frau Meisterin war immer sehr grantig mit uns Lehrbuben. Ludwig Kiesenhofer war auch Lehrbub und wurde später ein wahrer Freund. Bald kamen wir beide darauf, dass Meisterin Wögerers Verhalten an ihrer Schwangerschaft lag. Sie war bereits im 52. Lebensjahr und Meister Wögerer war 56 Jahre alt. Diese Lehrzeit war für mich sehr schön und lehrreich. Auch Ludwig war ein sehr lieber Kamerad, aber leider war Kriegszeit und das waren bittere Zeiten.

Punz Johann und ich waren beide Tischlerlehrlinge und schon damals sehr flugbegeistert. Wir meldeten uns deshalb bei der Flieger-HJ, also der Flieger-Hitlerjugend. Damals war die Flieger-HJ in dem Geschäft untergebracht, wo heute das Uhren- und Juweliergeschäft Haider ist. Wir beide waren daher auch schon zu Kriegsfreiwilligen gestempelt worden. Wir erhielten daher schon im Sommer 1944 die Einberufung zu einer Fliegertauglichkeitsprüfung der Luftwaffe in Wien im Stadtteil Hundsturm. Diese Prüfung bestanden wir beide mit Auszeichnung. Dazu möchte ich sagen, wir beide erkannten, dass dieser Krieg ein furchtbar sinnloser Krieg war und daher bald zu Ende gehen würde. Als man uns damals den Wehrpass in die Hände drückte, waren wir beide fast noch Kinder. Wir waren ja gerade einmal 14 Jahre alt. Und zu unserem Schrecken stand darin „Division Hermann Göring“. Ich getraute mich dieses Dokument nicht einmal meinen Eltern vorzuzeigen.

Im Herbst 1944 wurde ich zum Volkssturm einberufen. Dort erhielt man eine dreiwöchige militärische Ausbildung wie Schießausbildung mit dem Karabiner 98. Da aber fast den ganzen Tag zu dieser Zeit Fliegeralarm herrschte, waren wir Buben fast die ganze Zeit irgendwo im Wald. Am Abend wurden wir im Schießen und Gewehrputzen unterrichtet. Wir lernten auch noch den Umgang und den Kampfeinsatz mit der Panzerfaust kennen. Der Einsatz mit dieser Waffe war ja furchtbar. Die Panzerfaustschütze musste sich in der vordersten Front eingraben und wenn ein feindlicher Panzer kam, musste er diesen vorbeifahren lassen und erst dann konnte man den Panzer von hinten abschießen. Nur so konnte man einen Panzer erfolgreich bekämpfen. Wenn der feindliche Panzerfahrer aber bemerkte, das für ihn so eine Gefahr lauerte, machte er eine Drehung um dieses Schützenloch und dieser Schütze war nur mehr „Gulasch“. Diese Aufgabe kostete viele Menschenopfer.

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